Im Zuge des ersten Lockdowns im März 2020 ist mir von 100 auf 0 mein Cateringbusiness eingebrochen. Ich selbst war zu der Zeit gerade aus dem Skiurlaub zurück. Das hieß dann erstmal zwei Wochen in Quarantäne und ein gefühlter Zusammenbruch der Lebensgrundlage von einem Tag auf den anderen. Nach einigen tränenreichen schockzustandsverarbeitenden Quarantäne-Abenden mit viel Wein & Musik auf meinem Küchenfußboden erwachte die Idee, mein altes Abendbrot wieder zu erwecken: Wir boten eine abgespeckte Version als ToGo-Tütchen mit verschiedenen Dips, Salaten, hausgebackenem Brot, gerne ergänzt um Antipasti , Wein u. v. m. an und lieferten es in die Lockdown-Haushalte. Dann erzählte mir ein Freund, der eine Bestellung bei mir abholte, von seinem Bruder, der Leiter der Bahnhofsmission Hamburg ist. Sie suchten händeringend Essensspenden für ihre „Gäste“ (Obdachlose). Schwups, war die Idee der Stullenspende geboren. Für einen Aufpreis der Kunden von 2 € je Tüte schmierten wir dann an mehreren Samstagen im Sommer feine Stullen mit hausgebackenem Brot (auf dem Foto selbst gemachtes veganes Rote-Bete-Nuss-Brot mit Avocado) und lieferten sie der Bahnhofsmission. Es gab Momente, als ich nach der Lieferung zurück in meine Küche fuhr, die voller Dankbarkeit und Glückseligkeit und sogar mit einer Träne auf der Wange waren.
… wir sind alle verbunden! Der Lockdown hat mich vielen Nachbarn & Kunden nähergebracht, hat meine soziale Ader wieder aufleben lassen und gezeigt, wie schön Teilen & Geben ist, und meine Vision näher ins Leben und die Gesellschaft gebracht.
VORORTKULTUR